Die Idee, diesen Blog zu beginnen, kam mir eigentlich schon kurz nachdem mein Freund mir letztes Jahr den Antrag machte. Also, eigentlich war sie eine von gefühlten 200.000 Ideen, die mir damals in Lichtgeschwindigkeit durch den Kopf rasten. Und das allein in den ersten 24 Stunden! Naja, ihr kennt das sicher: Man ist voller Euphorie, will alles 300%ig machen und könnte Bäume ausreißen. Und alle so: YEAH!
Irgendwann kamen jedoch die ersten Zweifel: Will man wirklich alle Gedanken, Wünsche und Sorgen rund um die Hochzeit mit der ganzen Welt (oder zumindest dem gesamten interessierten Bekanntenkreis und sämtlichen Zufalls-Lesern) teilen? Will man, dass die Gäste der Hochzeit vielleicht vorher schon lesen, was ihnen geboten wird? Will man sich den zusätzlichen Zeitdruck aufbürden? Noch mehr Arbeit, noch mehr Hochzeits-Tamtam? Naaajaaa…
Also wartete ich ab und recherchierte erst einmal still vor mich hin. Den üblichen Kram: Brautkleider, Locations, Deko, Farbkonzepte, Wedding-Blogs… Die Gesamtgestaltung einer Hochzeit ist wirklich superspannend, gerade auch für mich als Designerin. Dabei tauchte immer wieder die Rollstuhl-Frage auf: Welche Locations sind rollstuhlgerecht? Welche Kleider sind wohl praktisch und dennoch schön, wenn man so viel sitzt? Hängt ein Schleier nicht schnell in den Rädern? Kann man das Kleid auch ohne Schleppe kaufen? Rollstuhl-Deko…? Echt jetzt?
Als ich mit diesen ersten Fragen im Kopf nach Erfahrungswerten von Bräuten im Rollstuhl recherchierte, fiel mir auf, dass in Deutschland und den deutschsprachigen Ländern wirklich wenig zu diesem Thema zu finden ist. Viel besser sieht es da im englischsprachigen Bereich aus, vor allem in Amerika. Da gibt es außerordentlich viele selbstbewusste junge Frauen, die in Blogs und Communities über ihre Erfahrungen berichten. Außerdem finden sich hier auch häufiger mal Brautpaare mit Behinderungen in den schmucken Fotoreportagen der Wedding-Blogs. Ich dachte, es müsste doch auch einen deutschen Blog geben, der allgemeine moderne Hochzeitsthemen und eben auch Rollstuhl-Fragen thematisiert. Ohne Drama und Mitleid, einfach nur praktisch und mit demselben ästhetischen Anspruch, den jede Braut an sich hat.
Also dachte ich mir dann irgendwann: Ach, trau dich doch, Adina! Einfach mal machen, lautet die Devise. Und nun traue ich mich also, mich öffentlich zu trauen. Oder so.
Ich bin gespannt – es wird so oder so ein aufregendes Jahr!